Mit dem Beginn des demokratischen Übergangs Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre traten die wahren ethnischen und nationalen Trennungen in den ehemaligen Ostblockländern zutage. In vielen Fällen, wie in Polen, war die Anwesenheit von Minderheiten bis dahin tabuisiert worden, und unter den neuen Bedingungen durften die Minderheiten „sie selbst sein“: Die Demokratisierung ermöglichte die Emanzipation dieser Gruppen und ihre Integration in das soziokulturelle, aber auch das politische Leben. Wie sah dieser Prozess in Polen aus, und wie sah er in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern aus? Welche Rolle spielte die deutsche Minderheit bei der Entwicklung der polnischen Zivilgesellschaft?
Das Autorentreffen bildete den Abschluss der fast vierjährigen Arbeit an der Publikation „The Role of the German Minority in the Transition and Socio-Structural Transformation in Poland“. Es fand im Deutschen Dokumentations- und Ausstellungszentrum/Ausstellungszentrum der DMi statt, und an der Diskussion nahmen die Autoren Prof. Dr. Krzysztof Zuba, Dr. Katarzyna Kownacka, Dr. Marek Mazurkiewicz und Dr. Michał Niebylski sowie Dr. Michał Matheja teil, der das Gespräch moderierte.
Die wichtigsten Themen betrafen die verschiedenen Formen der Beteiligung von Minderheitenangehörigen am Prozess des Wandels – im Bereich des Aufbaus der Zivilgesellschaft, im politischen und wirtschaftlichen Leben. Obwohl sich die durchgeführten Untersuchungen auf die ersten Jahre nach dem Systemdurchbruch bezogen, gab es auch Bezüge zur heutigen Situation. Wir möchten uns bei allen Anwesenden für ihr Kommen bedanken und laden sie herzlich zu den nächsten Veranstaltungen ein.